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Hangi

Hangi

17:46 Wochenende, der Tag beginnt mit Fruehstueck auf der Lady. Was profan klingt, ist fuer uns der reinste Luxus. Endlich nicht mehr in die Gemeinschaftskueche und Nescafe trinken, nicht mehr morgens in irgendeinem Takeaway einen Kaffee schluerfen, sondern gemuetlich auf unserer eigenen Terrasse beim Fruehstueck sitzen, mit allem was dazu gehoert. Den neuen Cockpittisch einweihen, sich verquatschen und den Morgen Morgen sein lassen.

Am Ende der Saison veranstaltet zudem die Gemeinschaft der Werften, Shipchandler und Marinas einen Hangi, traditionelles Erdofenessen, fuer alle auslaendischen Fahrtensegler, die die Hurrikansaison in Whangarei verbracht haben. Ein Muss fuer alle Segler, Getraenke werden mitgebracht, Essen ist umsonst. Ein bisschen skeptisch waren wir natuerlich mal wieder, grosse Massenveranstaltung, nur Yachties und noch dazu mitten am Tag. Doch wir wurden ueberrascht.

Traditionell fuehrt eine lokale Maorifamilie durch die Veranstaltung. Sie bereiten den Hangi schon am fruehen Morgen vor, graben die Grube, wickeln Fleisch und Gemuese in Tuecher und lassen alles bis zum Mittag langsam garen. Vor dem Essen gibt es Taenze, Kriegsgeheul und polynesische Gesaenge. Ganz anders, als wir es von diversen Hotelveranstaltungen gewohnt sind, ohne viel Kostuem und Brimborium, dafuer mit viel Liebe, Begeisterung und Erklaerungen. Es geht nicht um grosse Show, sondern darum, dass wir Yachties ein bisschen von der Maorikultur mitnehmen, nicht nur Workshops, Werften und Zweikomponentenlack mit Whangarei verbinden. Zum Abschluss wird jeder, aber auch jeder mit Hongi, dem Aneinanderreiben der Nasen begruesst. Ein bisschen wie eine Audienz bei der Queen, in Reihen aufstellen und an den Veranstaltern vorbeiziehen. Doch was anfangs auf uns fast ein bisschen albern wirkte, verstehen wir schliesslich beim Naeseln. Ein tiefer Blick in die Augen, ehrliche Gastfreundschaft und Freude am Teilen alter Traditionen.

Die Sonne scheint, auf dem Rasen verteilt sitzen Gruppen von Yachties mit ihren Erdofenspeisen auf dem Schoss. Man hoert Frazoesisch, Englisch, Deutsch, Spanisch, Finnisch usw. Die Maoris singen weiter, bringen ein paar Unerschrockenen Freiwilligen den Kampf mit Stoecken bei. Vergessen sind Farben, Schleifen und Rost, den Augenblick geniessen und endlich mal wieder, wenn auch nur kurz, den Sinn des Lebens unter Segeln begreifen.



  • 17:46
  • 27.03.2004
  • 35°43.47S, 174°19.60E
  • Whangarei / NZL
  • -
  • 20°C
  • S 2
  • 0

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