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Dorftag

Dorftag

22:27 Die Lady brauchte eine bisschen Liebe, ich noch einen weiteren Tag zur Genesung und um 14:00 waren wir schon zum Kavatrinken beim Dofchief eingeladen. Kurzerhand fiel die Entscheidung, kein Tauchen heute, stattdessen Ladytag. Malte putzt die Plicht, wie es jeder Gast auf der Lady mindestens einmal macht, Micha das Deck und ich das Innenleben, dazu ein paar kleine Reparaturen, normales Fahrtenseglerleben eben.

Puenktlich am Nachmittag finden wir uns dann im Dorf ein und werden gleich von Sammy, dem Chief begruesst, Trinknuesse und Manniok bekommen wir als Geschenk ueberreicht, dann geht es in des Haeuptlings Huette. Eine der jungen Frauen bringt die grosse Kavaschuessel und waehrend Sammy noch das Puder in Wasser loest und schwenkt, finden sich immmer mehr Menschen ein, teils auf Neugier ueber uns Fremde, teils wegen der grossen Kavaschuessel. Kava wird nicht einfach so getrunken, wer eine Kokosschalevoll gereicht bekommt klatscht zunaechst einmal in die Haende, leert die Schale und klatscht nocheinmal dreimal. Und so macht die Schale ihre Runde. Je weniger in der Schuessel ist, desto staerker wird der Sud.
Malte merkt gar nichts, Michas erleidet einen akuten Kicheranfall und kann kein Englisch mehr und mir geht es einfach nur gut. Ob man die Kavawirkung wohl erst nach einigen Malen merkt? Auf jeden Fall ist der Geschmack nicht mehr so schlimm, man gewoehnt sich dran. Und da es nun mal zu guter Gastfreundschaft gehoert, Kava zu teilen, wird das wohl nicht unsere letzte Session gewesen sein.

Sammy ist ein sehr beeindruckender Chief und er erzaehlt gerne, alte Geschichten, aber auch, dass sein Job nicht immer einfach ist. Dass er Verantwortung fuer seine Dorfbewohner hat und sich um alles kuemmern muss. Nach der Kavasession werden wir durchs Dorf gefuehrt, und waehrend ich auf einem alten umgedrehten Boot mit Sammy im Schatten sitze, machen Micha und Malte einen Kindergarten auf, filmen und fotografieren, was das Zeug haelt.

Ein bisschen Fisch moechten wir gerne kaufen, wenn es geht, sage ich Sammy, denn unser eigenes Angelglueck laesst zu wuenschen uebrig und flugs haben wir den naechsten Termin fuer den Abend. Sammy verspricht mit einem der Jungs vorbeizukommen, der dann mit Malte in Dunkeln mit Unterwasserlampe harpunieren geht, direkt in der Bucht, nahe beim Boot. Gesagt getan, nach Sonnenuntergang sind sie an Bord und waehrend Malte in dickem Neopren auf die Jagd geht, bleiben Sammy sowie die Frau unseres Tauchguides von gestern an Bord. Die Gitarre wird ausgepackt und wir wechseln uns ab. Die fijianischen Lieder, die die beiden singen sind wunderschoen, Micha und ich schneiden etwas schlechter ab, grosse Saenger sind wir beide nicht, und so holen wir die Floete raus und geben machen eine kleine Jamsession, wieder gefolgt von Fjiliedern. Malte sieht waehrendessen das erste Mal leuchtendes Plankton, und das alles mit Musik, die von den Bergen widerhallt.

Doch Fisch gab es wieder nicht, ein paar winzige Riffische, die kaum mehr Fleich geben, als einen Fingerhut voll, waren die Beute und ich denke, die hat der junge Fischer auch nur gespeert, da der Chief ihm den Auftrag gab fuer uns etwas zu fangen. Kein Glueck heute, keine grossen Barsche oder sonstiges. Aber das macht nichts, der Tag und der Abend waren trotzdem wunderschoen und wir haben wieder ein paar neue Freunde gewonnen.



  • 22:27
  • 23.10.2003
  • 18°23.14S, 178°09.15'W
  • Bequa Island / Fiji
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  • 22°C
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