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„Der Wind, der Wind, das himmlische Kind“

Die Marlin sucht sich Ihren Weg durch die aufgewühlte See

Vorgestern Vormittag regte sich kaum ein Lüftchen und Gestern? Gestern nahm der Wind wie vorhergesagt zu. Kein Wunder, wenn man in Richtung Zentrum des herannahenden Tiefdruckgebiets fährt. Auf dem Amwindkurs versteht sich. Ich persönlich hatte/habe generell keine Probleme damit, außer das permanente Liegen auf einer Seite ist auf Dauer etwas unbequem.

Da sich die Möglichkeiten der auszuführenden Aktivitäten bei diesem Wind, dieser Welle und dem anliegenden Kurs in Grenzen hielten, habe ich viel in der Sonne auf der Luv-Seite gedöst und mir ein wenig das Gesicht verbrannt. Da habe ich wohl nicht aufgepasst. Dafür war das Gefühl der wehenden Haare im Wind und die frische Luft in meiner Lunge eine schöne Abwechslung zur Flaute. Auch zu spüren, wie sich das Boot seinen Weg durch die Wellen sucht ist einfach toll. Naja, momentan stampft es eher durch die unruhige See – das ist Segeln! *lach*

Langsam senkt sich die Sonne gen Horizont und der Wind nimmt immer weiter zu. Vor uns liegt eine unruhige, ruppige Nacht, die die versammelte Mannschaft ordentlich fordern wird. Da Martin aufgrund seiner Seekrankheit für die Nachtwache ausfiel, übernahmen Jan und Holger diese. Großen Respekt davor, v.a. vor Jans Leistung! Ich habe wirklich keine Ahnung, wie man mit so wenig Schlaf auskommen kann. Denn meine Augen vielen ca. alle 30 sec. zu. Was die Müdigkeit betraf, war ich definitiv an meine Grenze gelangt.

Nach dieser Nacht waren alle erleichtert, dass der Wind über den Tag langsam aber sicher immer weiter abnahm. Die Anstrengung steckte allen noch in den Knochen. Folglich ruhte sich immer 2/3 der Crew aus oder ging gemäßigten, entspannten Aktivitäten nach, wie z.B. lesen. Zu meiner Freude zeigte sich auch Heute die Sonne am Himmel, sodass ich mich hinten in die Plicht legen konnte und ein kleines Nickerchen möglich war. Das sich keiner aufraffen konnte, viel das Fischen aus. Gegen Abend wurden alle etwas munterer. Auch der Martin sah nicht mehr ganz so bleich um die Nase aus. Jan kochte zur Feier des Tages bei nun fast Flaute den selbst gefangenen Fisch. Es war sehr köstlich - DANKE JAN!

Nun ist es spät in der Nacht, genau genommen kurz nach Mitternacht und wer glaubt es kaum, es ist Flaute. Manchmal fühle ich mich hier von dem Wetter echt ein bisschen veräppelt. Erst Flaute, dann viel Wind aus der falschen Richtung, sodass wir auch noch in die falsche Richtung segelten und dann… nein natürlich kein Passatwind sondern mal wieder Flaute. Wir werden noch zu Flautenprofis! Im übrigen kann man mittlerweile problemlos 24h Stunden in kurzer Hose + T-shirt rumlaufen, auch Nachts. Davon habe ich immer geträumt. Echt genial.

Update: Da schreibt man gerade über ruhige, unspektakuläre Nachtwachen und promt kommt ein mysteriöser Funkspruch auf Channel 16 rein. Zuerst fühlten wir uns nicht angesprochen, da wir „Merlin“ und nicht „Marlin“ verstanden. Das folgende Funkgespräch verlief dann auch noch etwas merkwürdig. Zum einem konnte das andere, kontaktaufnehmende Schiff nur gebrochen Englisch und wollte, dass Jan auf Spanisch kommuniziert, obwohl er bereits vorher durchgab, aus „Germany“ zu sein. Zweitens sprachen beide Skipper aneinander vorbei und uns wurde nicht klar, was das andere Schiff beabsichtigte. Martin kam dann hinzu und meinte, dass der Skipper darum bat sie abzuschleppen. Auch etwas merkwürdig mitten auf dem Atlantik. Wohin sollten wir es denn bitteschön abschleppen?! Alles in einem hinterließ die ganze Aktion einen bitteren Beigeschmack. Die Tatsache, dass wir das Schiff nicht auf AIS sehen konnten und es sich auch nicht identifizierte, machte das Ganze nicht bes ser. Ich glaube, ich sollte nicht allzu lange darüber nachdenken. Ansonsten kann ich gleich nicht mehr schlafen. Dabei muss ich nach der letzten Nacht definitiv Schlaf nachholen.

@Tasten: Marie @Photo:Marie


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  • 12:00:00
  • 25.11.2017
  • 21°43.5000’N, 021°49.0000’W
  • 156°/ 5,8 kn
  • Nordatlantik
  • Rodney Bay / St. Lucia
  • 27°C
  • 1m

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