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sexy coconuts

sexy coconuts

21:08 So, der Anker ist gefallen. Viel motort und wenig gesegelt, aber angekommen. Ab Montag geht es los mit den letzten Vorbereitungen fuer den kommenden Trip.

Aber nun zum heutigen Tag. Denn bevor wir uns aus der schwelligen Baie St. Anne verabschiedet haben, waren wir noch im beruehmten Vallee de Mai. Dort, wo die Coco de Mer waechst. Die groesste Palme der Welt, mit den groessten Blaettern der Welt und den groessten Nuessen der Welt. Diese wiederum erinneren sehr an gewisse Teile der weiblichen Anatomie, und was die Sache noch pikanter macht: Es gibt maennliche und weibliche Palmen, und die Bluetendolde der maennlichen... ;-) Das Bild senden wir dann morgen. Ein Baum der Superlative also und, es gibt ihn nur hier auf den Seychellen in besagtem Tal. Das muss uns 15 Euro Eintritt pro Person wert sein. Wir schlucken etwas angesichts des Preises, beissen die Zaehne zusammen und hoffen, das entstehende Bildmaterial mit Text als Artikel zu Geld machen zu koennen. Spesen eben.

Und schon treten wir ein in den Palmenwald. Gigantisch. Schon die jungen Palmen, die gerade mal aus ein paar Wedeln ohne Stamm bestehen, sind riesig. 20 Meter, vielleicht mehr? 15 Jahre braucht so eine Palme, um ueberhaupt einen Stamm auszubilden. Bis zu 400 Jahre alt werden sie, die Giganten. Dass es diesen Wunderbaum nur auf den Seychellen und auch hier nur auf zwei Inseln gibt liegt daran, dass die keimfaehigen Nuesse nicht schwimmen koennen, aehm, treiben, meine ich natuerlich. Das Tal der Meeresnuesse ist auf jeden Fall beeindruckend, selbst Maya bekommt vor Staunen in ihrem Tragerucksack den Mund nicht mehr zu und schlaeft erst ganz am Ende unserer 2 Stunden langen Wanderung ein.

Auf dem Rueckweg kehren wir noch in die Werkstatt eines Kuenstlers ein, der Fische aus Holz schnitzt und bemalt. Korallenfische in allen erdenklichen Farben. In saemtlichen Souvenirshops der Inseln findet man kleine Holzfischchen mit dem Aufdruck Seychellen, die jedoch saemtlich in Indonesien hergestellt werden. Dann doch lieber ein paar Rupees mehr bezahlen und fuer Mayas Kinderzimmer einen echten Seychellenfisch fangen. Der Kuenstler ist halb Franzose, halb Italiener mit langer grauer Maehne, die bis vor kurzem noch schwarz gefaerbt war und sage und schreibe 14 Kindern. Voll integriert ins Inselleben, irgendwie sieht er sogar mehr creol als europaeisch aus, verrueckt.

Mittlerweile liegen wir wieder wie gehabt vor dem Veranstaltungshaus irgendeines Betriebes, in dem am Wochenende gerne Parties bis in die Puppen stattfinden. Bumm, bumm, bumm. Maya stoert es nicht und mich nach der gleich folgenden Portion Spaghetti auch nicht mehr.
Gute Nacht.

Bin gerade ein bisschen traurig. Mache mir Vorwürfe. Maya ist wieder seekrank. Nicht so schlimm wie bei der Hinfahrt nach Pralin, kein Übergeben, aber vorwurfsvolle Kinderaugen schauen mich ausdruckslos an. Kein Lächeln, keine Regung im Gesicht. Eng an Mama gepresst schläft sie irgendwann ein. Ist aber auch kein schönes Segeln, ach was Segeln, der Wind ist nicht da, wir laufen unter Motor und von der Seite kommt der Schwell aus Süd und trotz gesetztem Großsegel schaukelt die Lady kräftig von links nach rechts. Ab und an ziehen die Abgase des Diesels durchs Cockpit. Nicht schön, auch nicht für uns, aber wir sind ja auch nicht mehr so klein. Zum Hafen noch zehn Meilen. Gut, dass es nicht mehr ist.



  • 18:51
  • 26.08.2006
  • 04°32.21S, 055°34.98E
  • Ile Praslin /Seychellen
  • Victoria
  • 27°C
  • 1 E
  • 2

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