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Erster Versuch eines Landfalls in Russland

Saint Petersburg wir kommen

Wir haben ordentlich Meilen und Schräglage gesegelt. Jan und ich merken, dass die Crew durch ist, einen Ankerplatz will, Essen und Schlafen im Kopf hat. Kaum kommen wir an die erste russische Insel, ruft uns die russischen Coast Guard. Wohin, woher, das übliche. Nett und freundlich. Wir sollen weiterfahren.

Zwei Stunden später sitzen wir über den Karten und studieren die Möglichkeit hinter Gogland Island (russisch) zu ankern. Jan, stellt sich immer gerne auf die Seite der Crew, meint „Ja“. Ich, mit der Erfahrung, meine vom Gefühl her eher „Nein“. Nicht das wir uns uneinig sind. Ein Crewmitglied darf vom Visa her eigentlich noch nicht einreisen, wir sind noch nicht einklariert. Ein Blick auf den Bordrechner klärt die Situation. „Jan. Die gesamte Küste ist vermint. Jan guckt mich mit offenen Augen an. „Haben wir Krieg oder was?“ „Das steht hier so in den Seekarten. Man soll auf keinen Fall ankern, wo keine Ankerfelder eingezeichnet sind. Minengebiet. Rote Kreise mit dicken X’en“ „Dann ankern wir eben hier“, Jan zeigt mit dem Finger auf ein gestrichelt eingerahmtes Ankerfeld und grinst. Ich immer noch zögerlich. „Hmm!“ Dann rufen wir mal die Coast Guard per VHF und fragen um Genehmigung. Viermal setze ich einen Funkruf ab. Die sind grade mal fünf Meilen entfernt. Die müssen uns hören. Keiner antwortet. „Ok. Dann lass uns da an die Ecke des Ankerfeldes gehen.“ Der Anker fällt tief auf 25 Meter. Nicht so meine Tiefe zum Ankern. Fast siebzig Meter Kette gehen über die Rolle zum Grund. Mein schöner ROCNA. „Hoffentlich bekommen wir den auch wieder raus. Die Tauchflaschen haben wir zum Spot Painting in der Werft aufgebraucht.

Ich zaubere ein Resteessen. Jan und ich bleiben bleifrei. Vorsichtsmaßnahme, falls noch Überstunden anfallen. Die anderen trinken Wein und Bier. Gehört ja auch dazu. Mitten beim Essen dröhnt es unfreundlich aus dem Radio: „MARLIN. MARLIN for Russian Coast Guard!“ Der Ton ist bestimmt. Ich weiß schon was kommt. Aber die hören uns nicht, sind hinter dem Berg. Die Coast Guard ruft und zweimal, dreimal, viermal. Meine Antworten hören sie nicht. Dann kommt ein DSC Meldung auf’s AIS. Hmm. Die geben nicht auf. Als nächstes schicken die ein Boot. Das kenn ich schon aus Ost Samoa. Direkt neben dem Verkehrstrennungsgebiet rufe ich die SEA ENDEAVOUR und bitte um Relay. Melden muss man sich ja nun mal. Der ägyptische Tanker hilft gern. Ich trage mein Anliegen vor, erzähle prophylaktisch unser Motorenproblem und bekomme auch nach 10 Minuten direkt Antwort. „Also. Ihr dürft das nicht ankern und müsst in 30 Minuten weiterfahren. Wenn nicht, schickt Russland eine Escorte um euch abzuholen. And so on... Better you get your anchor up and do what they want. Over and out.“ „Thanks my friend!“, meine ich noch. Zum Abschluss verdreht sich der Anker beim Ankeraufmanöver, springt aus der Halterung und knallt gegen den Bug. „Scheiße.“ Das war’s Russland. Fängt ja super an.

Wir nehmen Fahrt auf. Jan und ich übernehmen zwei Wachen und werden motiviert von unseren Mitseglern begleitet. Na dann. Am Horizont geht gleich die Sonne auf.


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  • 23:55:00
  • 07.08.2017
  • 60°01.8000'N, 27°02.0700’E
  • -°/ -kn
  • Gogland Island
  • St. Petersburg
  • 16°C
  • 12kn/W
  • 0m

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