Ankerfall Nossi Be’ Madagaskar

17:58 Die letzten Stunden motoren haben sich gezogen, wie Kaugummi. Nach einer Nacht mit Regen und Squalls strahlt der Himmel am Morgen wieder im schoensten Blau und wir poettern unserem Ziel entgegen. Keiner hat mehr Lust, Micha sitzt am Rechner, ich lese ein Buch und Maya versucht abwechselnd uns davon abzuhalten. Die Lust auf eine weitere Runde Tiere auf der Farm, muh, maeh, oink, oink, ist vollends weg, wir wollen nur noch ankommen.

Aus dem Dunst erscheint langsam die Kueste von Nosy Be, dahinter das Festland. Hohe Berge, spaerlich bewachsene Huegel. Ist ja auch Trockenzeit. Wir entdecken Segel am Horizont. Keine Charterboote, keine Fahrtensegler, lokale Fischer, die mit ihren Holzkaehnen und hundertfach geflickten Segeln hinausfahren. Erinnert uns an Indonesien, die Boote, die Lateinersegel, das Tuch teils aus Kartoffel- oder Reissaecken zusammengenaeht. Auch die Einbaeume mit den Auslegern in Landnaehe kennen wir noch aus Indonesien. Kein Wunder, denn ein Grossteil der Bevoelkerung stammt tatsaechlich aus aus diesem Erdteil und auch die madagassische Sprache ist eher mit malay verwandt, als mit afrikanischen Sprachen.

Doch fuer heute ist der Aufnahmepegel erschoepft, wir suchen uns einen ruhigen Platz in der Crater Bay, zwischen verlassenen Fahrtenyachten, ein paar Charterkats und Fischerbooten und klaren auf. Fenster auf, Luft reinlassen, Mief rauslassen, Spaghetti mit Tomatensosse essen ohne Druckkochtopf und einfach nichts mehr tun. Maya hat fuers erste genug mit gucken und winken zu tun und das Land laeuft uns nicht weg. Morgen ist auch noch ein Tag und die Kojen rufen laut! ;-)