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Into the wild

Das Patagonien der Nordhalbkugel

“Ankern oder Hafen?“ Ganz schlüssig ist die Crew sich nicht. Also helfen wir nach. „Dann ankern wir. Hier!“ und ich zeige mit dem Finger auf die Karte. Drei Stunden mussten wir motoren. Abwechselnd fahren unsere Newbies Achten ins Kielwasser und üben Aufstoppen (Bremsen) unter Motor. Unter Genua und einem fünfer Wind aus West können wir fast bis nach Sandhamn segeln. Annet, die am meisten Angst hatte, steht andauernd am Steuer und läßt sich auch nicht wegschubsen. „Aha! Alles gut Annet?“ „Ja.“ Annett strahlt. Das Segelfieber hat zugeschlagen. In Sandhamn steht schon einer auf dem Steg und will die Leinen annehmen und uns einweisen. „Kennst Du den?“, fragt die Crew. „Nein“, schüttle ich den Kopf. Ich gebe ihm ein Zeichen mit der Hand, dass wir nicht anlegen wollen. Wir fahren weiter. Denn die Stelle auf der Karte, auf der mein Finger gelandet ist, ist genau eine halbe Meile Luftlinie von Sandhamn weg. Uns bleibt die Sicht auf Sandhamm versperrt, als Jan vorsichtig in die kleine Bucht reinfährt. Auf den Luvseite fällt der ROCNA auf sechs Meter Tiefe. Das Dinghy ist schnell im Wasser und ich paddle mit einer der langen Landleinen zum leewertigen Ufer. Ein beindicker Baum in etwa sechs Meter Höhe dient als Poller, den Palstek mache ich so, dass wir ihn vom Dinghy aus lösen können, wenn wir hier schnell weg müssten, ohne erneutes Klettern. Patagonienstyle. Gelernt ist gelernt. Euphorie bricht aus. Der Plan mit Frikadellen, Kartoffeln und Gemüse wird über Bord geschmissen. Jan holt den Schwenkgrill aus dem Keller, einen Sack Grillkohle haben wir vorausschauend im Supermarkt erstanden und sechs gute Steaks landen auf dem Rost über dem Feuer, das die Jungs schon mal am Ufer machen. Schnell entwickelt sich Partystimmung, und Hochgefühl. Und die Zeit geht nicht rum. Es ist Mittsommernacht. Um 22 Uhr erst geht die Sonne unter. Richtig dunkel wird es nicht. Um drei geht die Sonne wieder auf.
Es gibt keine Wanderwege, keine Zeichen. Der Weg durch das Dickicht um die MARLIN im Abendlicht in einem guten Winkel vor die Linse zu bekommen ist schon sportlich. Ich trage einen Hut. Was es hier ohne Ende geben soll sind Zecken. Nicht ganz ohne diese Biester. Dafür gibt es keine Bären und außer mal ner Blindschleiche auch keine Amazonasschlangen. Zurück am Feuer ist die Stimmung, wie war es anders zu erwarten, ausgelassen. Alles stehen um die Feuerstelle und feiern den Sonn-Tag Abend, ihren ersten Ankerplatz. „Wir haben es uns selbst schwer gemacht. Der Platz hier ist so schön, dass er kaum zu toppen ist. Und das am zweiten Abend. Also erwartet bitte keine Steigerung in den nächsten zehn Tagen. Das werden wir wahrscheinlich nicht hinbekommen“, verkünde ich wissend. Jan nickt und lacht. Martin und Annett machen sich nackig, rutschen die glatten Felsen in das 13 Grad warme Wasser der Ostsee und schwimmen zur MARLIN zurück. Ich staune schon etwas. „Mal schnell hinterher Jan. Komm. Wir haben keine Badeleiter drin. Die erfrieren uns noch.“ Der sprinted grade noch mal mit einem Eimer Wasser zum Feuer, damit sich das nicht selbstständig macht. Ende gut alles gut. Als ich mich verabschiede giggelt Caro noch im Pilothaus mit Annet um die Wette, Jan mosert, weil ich die Musik mit ins Bett nehme und Rheinhold erzählt mit Martin. „Gute Nacht.“ Meine Zeit ist der Morgengrauen. Wenn noch alle schlafen habe ich die Ruhe und die Zeit Fotos zu sichten, zu bearbeiten und diesen Blog zu schreiben. Das geht nur dann ohne Unterbrechungen und Bootslebeneinfluß. Auch für LUNATRONIC arbeite ich nebenbei, ohne dass einer was merkt. Es gibt dauerhaft Internet an Bord. Für die Crew inzwischen so normal wie das unbeschränkte heiße Wasser, dass aus der Dusche kommt und die Heizung, die die MARLIN nachts nicht auskühlen lässt. Ich teste einen neuen Router, der die LunaWLNnet mit zwei 4G Slots erweitert. In dem einen steckt eine Vodafone Karte aus Deutschland, in dem anderen eine Datenkarte von Telenor, dem ansässigen Telefonanbieter. Die Schären sind, wie war es anders in Schweden zu erwarten, komplett mit 4G Mobilfunk abgedeckt. 10GB kosten zwanzig Euronen. Da kann man nix sagen. Gegenüber der bisherigen Lösung mit einem LTE-Modemstick wird der neue Router fest installiert. Die LunaWLANnet wird einfach auf der Rückseite eingesteckt. Verliert er den Kontakt zum WLAN, schaltet er sich automatisch um auf Mobilfunk. Na. Das klappt noch nicht ganz zu meiner Zufriedenheit. Nur eine Sache der Zeit. Mit der Mobilfunk-Antenne an Deck haben wir Internet sobald wir Land am Horizont sehen. Ich werde aber demnächst noch eine zweite Antenne auf die Saling setzen. Cool nicht? „Wer’s braucht“, wird so mancher denken. „Ich brauch’s.“ Bin halt nen Tekki und meine Kunden auch. Dem Kind habe ich auch schon einen neuen Namen gegeben: Luna4G-WLANmax. Käuflich demnächst zu erwerben hier. “Warst Du denn schon mal hier? Kennst Du diese Bucht schon?“ fragt mich Martin. „Das ging alles so schnell und schlüssig.“ „Nein Martin. Wir waren noch nicht hier und werden wahrscheinlich auch nie wieder hierherkommen. Das nächste Mal werden wir mit dem Finger auf eine andere Bucht zeigen.“ Ganz verrate ich Martin nicht, was wir machen um unsere Plätze zu finden. Unter der Software OpenCPN gibt es ein Plugin mit einem Google Earth Satelliten Fenster. Der wirkliche Unterschied hier in den schwedischen Schären zu den Buchten im wilden Patagonien ist, dass hier auf fast jeder Insel ein Haus steht. In Patagonien findet man verlassene Verschläge der Fischer. Über das Satellitenfenster kann man die Häuser auf den Schären schnell sehen und die Auswahl des Ankerplatzes zumindest etwas vereinfachen, wenn man die Einsamkeit sucht. Also doch gut Internet in den Schären zu haben. Wer mal mitsegeln will, der sollte sich unseren Schlag vom 08.07.2017 - 27.07.2017 Stockholm - Ålandinseln - Bottensee – Stockholm mal anschauen. Unser Expeditionstörn - Abenteuer pur. Mit der MARLIN bis ans Ende der Ostsee. Ein Platz wird verlost, wenn der Törn zustande kommt. Bisher haben wir immer noch nicht genügend Interessierte. Aber die Hoffnung stirbt ja bekanntlich zuletzt. Am besten einfach anrufen +49 157 51147894

Du willst auch mal mit? www.marlin-expeditions.com


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  • 04:51:00
  • 26.06.2017
  • 59°17.3319'N, 18°56.1502’E
  • -°/ -kn
  • Ostsee / Schweden / Stockholm
  • Stockholmer Schärengarten
  • 15°C
  • 20kn/W
  • 0,2

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