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Hundewache

Wir wissen genau was zu tun ist! Oder wann eine „schwarze Wolke“ eine ,,schwarze Wolke“ ist.

Beginnen wir am Anfang der Hundewache. Die letzten 2 Tage hatte ich das Vergnügen mit Chris die 00:00 bis 04:00 Uhr Wache zu teilen. Chris ist von uns ,,Gästen“ der erfahrenste Segler, hat schon 8.000 sm auf dem nicht vorhandenen Buckel, davon 5.000 als Skipper. Wir teilen uns halbstündlich das Ruder, der Autopilot bleibt aus. Da sind wir uns einig. Der Himmel ist tiefschwarz, die Sterne funkeln wieder mal um die Wette. So weit so gut. Wir freuen uns, dass seit einem Tag und insbesondere in dieser Nacht keine Squalls in Sicht sind und, ,,böser Fehler“ artikulieren dies. Die um 01:00 Uhr ins Logbuch getragene fast nicht vorhandene Bewölkung von einem Achtel wird schlagartig dichter, die erste schwarze Wolke naht. Wir wissen genau was zu tun ist. D.h. wir fallen ab, wir segeln mehr vor oder laienhaft ausgedrückt mit dem Wind. Die Marlin liegt sofort ruhiger im Wasser, die Böe wirkt nicht mehr bedrohlich, nach 5 Minuten ist alles vorbei. So weit so gut. Der letzte Squall ist gerade durch, da entdeckt Chris schon wieder eine schwarze Wolke, die deutlich größer und bedrohlicher aussieht, wie die bisherigen dieser Nacht. Wir beginnen die eingangs gestellte Frage: Wann ist eine schwarze Wolke eine böse Schwarze Wolke, zu diskutieren. Der eklatante Unterschied, der sich direkt daraus ergibt, liegt darin, dass wir im zweiten Fall den Skipper wecken sollten? Wir entscheiden uns dafür, natürlich mit einem leicht schlechtem Gewissen. Brav erscheint Micha, beäugt den Himmel, in seinem Gesicht sehe ich ein klein wenig Unverständnis, mein schlechtes Gewissen wird größer. Zu meiner Überraschung reffen wir dann das Großsegel doch. „Wenn ihr schon ein komisches Gefühl habt, dann sollten wir dem nachgeben“, die Erklärung dazu. Nach 4 Minuten ist alles erledigt, der Skipper verabschiedet sich mit dem Rat, die Genua rein zu holen, da sie bei dem Kurs eh keinen Wind abbekommt und bei plötzlichem Wind, zB. Einem Squall, die MARLIN übertakelt in den Wind schießen lässt. Ich denke: ,,Das stimmt, aber sie stört ja keinen und wenn sich die Windrichtung ändert, bekommt sie ja wieder Wind. Ich bin am Steuer, der Wind frischt merklich auf. Einen Moment surft die Marlin mit der Welle, Glücksgefühle durchströmen mich. Es ist schon ein tolles Gefühl, ein so großes Schiff, mit 10kn auf der Welle zu balancieren. Nach einem kurzen Blick auf den Windmesser, der 30kn Wind anzeigt, folgt die schlagartige Ernüchterung. Chris dacht wohl das gleiche. Wenn die Genua jetzt ,,Wind fängt“ können wir die Marlin nicht mehr halten. 30 sec. später luvt sie an und lässt sich, trotz maximalem Krafteinsatz meinerseits, nicht mehr auf ihren Kurs vor dem Wind zurückzwingen. Jetzt muss die Genua sofort rein, hat der Skipper doch mal wieder Recht gehabt. Dieser, jener erscheint ,,just in time“ im Niedergang, er ist wohl bei diesem ,,wildem Ritt“ aus dem Bett gefallen. Unsere Schicht ist fast zu Ende, noch 15min. Miki und Richy machen sich schon bereit. Micha bleibt für den Rest der Nacht wach, Chris und ich gehen schlafen. Für die nächste Nacht haben wir eine Erfahrung mehr. Gut so!


Mitsegeln auf der MARLIN www.marlin-expeditions.com



  • 13:35
  • 02.12.2015
  • 15°03.3000'N, 053°56.1200’W
  • 270°/ 8,5kn
  • Nord Atlantic
  • Grenadinen / Caribe
  • 30°C
  • 92°/ 11 kn
  • 4 m

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