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Ein Zaun für eine Schule

Gummitwist und reife Bananen

Auf der kleinen Insel Cayo Granma gibt es eine winzige Dorfschule, die Escuela Primaria „Juan Gualberto Gomez“. Früher gab es zwei, doch eine wurde durch Hurrikan Sandy dem Erdboden gleichgemacht und auch die zweite Schule hat einiges an Schaden davongetragen, was bis heute nicht repariert werden konnte. Es fehlt an Geld, oder Baumaterial, oder an beidem, erzählen die Lehrer. Ein paar Touristen aus Holland haben Geld gespendet um einen Teil des Maschendrahtzaunes zu reparieren, damit die Kinder vom Schulhof beim Spielen nicht in den Schweinstall der darunter gelegenen Häuser fallen, doch für die gesamte Umzäunung reichte das Geld nicht. Und so haben wir entschieden, dass die freiwilligen Autorenbeiträge, oder Spenden, nicht nur uns, und der Pflege der Internetseiten zu Gute kommen sollen, sondern wir mit den Beiträgen der Leser auch das ein oder andere Projekt in Cuba finanzieren wollen. Zum Beispiel den Zaun der Grundschule. Mit einem Umschlag mit 100 Euro, ein paar Springseilen und einem Gummitwist im Gepäck machen Maya, Lena und ich uns also heute auf den Weg nach Cayo Granma.

Pünktlich zum Nachmittagsunterricht um zwei schlagen wir dort auf, natürlich direkt gefolgt von einer Horde Mädchen, die händchenhaltend mit unseren beiden durch die Gassen bis zum Schultor ziehen. Aufwärmübung: Gummitwist. Das kennt hier keiner, wir haben alles dabei und binnen Minuten hüpfen 30 Mädchen und drei Lehrerinnen kichern und lachend por dentro, por fuera, con una pierna y salir. Es folgen kubanische Spiele mit Schüttelreimen über reife Bananen, dann der Aufruf in die Klassen zu gehen. Schwupps, sind beide Kinder weg, eine in der ersten, eine in der zweiten und ich finde mich im Lehrerzimmer, das gleichzeitig der Klassenraum der Vorschule ist wieder. Außer den Lehrerin der Klassen gibt es eine Bibliothekarin, eine Englischlehrerin, eine Psychologin und eine Sportlehrerin und natürlich meine neue Freundin Eslaine, die Direktorin. Die rennt nach Hause, um einen ordentlichen cafe cubano zu kochen, damit aus unserem interkulturellen Austausch ein echtes Kaffekränzchen wird.

Ich will wissen, was gebraucht wird, womit wir helfen können, denn hier in Kuba hilft Geld nicht immer weiter. Memorysticks stehen ganz oben auf der Wunschliste, Stifte natürlich, Springseile, Spielzeuge für den Sportunterricht, englische Kinderbücher. Aus unserem Bordfundus können wir nicht alle Wünsche erfüllen, aber wir schreiben eine Liste. Für Jamaika und Belize, da wollen wir nochmal Spenden investieren und einkaufen. Spätestens im Februar steht unser zweiter Kubabesuch an und die Juan Gualberto Gomez wird sicher nicht die einzige Schule sein, die die Mädchen besuchen werden. Während ich noch die Lage sondiere und mir gedanklich Notizen mache, sind Maya und Lena längst in ihre Klassen aufgenommen worden. Maya schreibt ein Märchen auf Spanisch von der Tafel ab und Lena tobt draußen im Sportunterricht. „Können wir morgen wieder in die Schule gehen?“ ist die erste Frage der beiden, womit der Rest der Wochenplanung feststeht, denn kann man auf diese Frage Nein sagen?

Die Gummitwistsession setzt sich nach der Schule fort im Garten von Lenas neuer Freundin Darita. Die Hausschweine strecken neugierig ihre Nasen aus dem Stall und beobachten das wilde Treiben. Ein Wehmutstropfen bleibt, denn einladen können wir unsere neuen Freunde nicht. Wie gerne würde ich Eslaine zu einem Kaffee an Bord einladen, die Mädchen mitnehmen, aber ohne Permiso ist das unmöglich. Und der Antrag auf einen Permiso wird immer abgelehnt, sagen die Jungs aus der Marina. Schade, sehr schade.



  • 20:47
  • 04.12.2013
  • 19°50.7271'N, 75°47.8900’W
  • -°/-kn
  • Santiago de Cuba
  • Jamaika
  • 28°
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