• Underway to Chaguramas
  • zugeschaut und mitgebaut
  • Hin und Weg
  • Herbstzeit
  • Mensch – Hab ich ein Glück
  • Fummeltag
Videos
  • L.O.L. at KLM792
  • Metropole
 

Bordleben

Noch 7 Äpfel, 15 Karotten und ein halber Sack Zwiebeln

Heute ist Montag und auch an einem so wunderschönen Ankerplatz wie diesem hier, muss allmählich die Bordroutine wieder beginnen. Sprich, morgens nach dem Frühstück findet am Salontisch die Schule statt, während Micha arbeitet. Durch die Feier- und Segeltage hat die Routine etwas gelitten und muss nun behutsam wieder in Gang gebracht werden. Micha entwirft irgendwelche Kabelkonstruktionen am Rechner, während Maya sich mit Selbst- und Mitlauten beschäftigt und Lena das ganze Geschehen zeichnerisch dokumentiert, ein ganz normaler Tag, wenn nicht jeder Blick aus dem Fenster eine anscheinend neue Kulisse zeigen würde. Noch am Morgen sind alle Gipfel und auch der von uns gestern erklommene Bergrücken wolkenverhangen, keine Stunde später strahlt die Sonne vom blauen Himmel, wieder zwei Stunden später werden dicke Wolken- und Nebelschwaden vom Meer zu uns hereingeweht. Unglaublich, wie schnell das Wetter sich hier ändert. Das Barometer erreichte heute Morgen mit 983 hpa seinen Tiefststand. Irgendwann heute Nacht oder morgen früh soll es Westwind geben, und das nicht zu knapp, den besten Ankerplatz für solche Winde haben wir mit unseren beiden Festmacherleinen jetzt schon fest gebucht, kein Grund sich Sorgen zu machen und ein Grund mehr, noch ein paar Tage hierzubleiben. Der derzeit einzige Grund, doch irgendwann mal wieder Richtung Stadt zu laufen, ist das schwindende Gemüse. Wasser gibt es hier genug, die Dieseltanks für die Heizung sind auch noch voll, aber Äpfel und Möhren gehen langsam zur Neige. Die Verproviantierung in Puerto Deseado war diesbezüglich nicht besonders toll, anscheinend wird dort mehr Fleisch als Gemüse gegessen.

Nach dem Mittagessen scheint mal wieder die Sonne, rein in die Outdoorklamotten und raus aus unserem Vorzelt, der Kuchenbude. Der Außenborder streikt ja seit zwei Tagen, also ist wieder Paddeln angesagt. „Hier müsst ihr lang paddeln, Mama, nicht in das Kelp! Vorsicht, wieder Kelp! Ist das anstrengend, gegen den Wind? Guck mal, da wird es gleich besser. Siehst Du, Papa, jetzt ist es wieder leichter!“ Das sind die Kommentare, die wir uns während der Fahrt gegen Wind und Welle von Maya auf dem Bug des Dinghis anhören dürfen. Machen wir doch gerne, oder? Der Rücken dankt es uns nach den 5 Tagen Segeln. Überall am Ufer der Bucht findet man kleine Wasserfälle, Bäche, Buchten, Kieselstrände und Kletterfelsen. Spielplätze noch und nöcher. Wir sitzen am Wasserfall, basteln ein Floß aus Treibholz, waten durch den kleinen Bach und bobachten nach wie vor fasziniert das Wolkenspiel. Immer wieder schweift unser Blick auf den Berg von gestern. Dass wir tatsächlich da oben waren, von hier sieht es viel steiler aus, als es tatsächlich war.

Der Eintopf am Abend ist wieder leer bis auf die letzte Bohne, kein Wunder.



  • 20:46:00
  • 09.01.2012
  • 54°46.8600S, 064°24.3748'W
  • -°/-kn
  • Puerto Hoppner / Islas Estados / Feuerland / Argentina
  • Ushuaia / Argentina
  • 11°/983hpa
  • 15kn/NE

LOGBUCH ARCHIV

January 2012
M T W T F S S
« Dec   Feb »
 1
2345678
9101112131415
16171819202122
23242526272829
3031  

Mit dieser Website wollen wir Dir, liebe Leserin, lieber Leser, die Welt und unsere Reise ein Stück näher bringen. Deine Spende hilft uns, das weiterhin zu tun.