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Micha und die Whale

Wasser im Schiff!

Ich wisch mir grade mal wieder den Schweiß von der Stirn. Wasser im Schiff. Ich komm grade aus der Bilge mit einem halben Eimer dreckigem Wasser. Ist ja nicht das erste Mal. Ist aber auch wieder nicht richtig schlimm. Weil das Wasser süß ist und da weiß ich schon wo das Problem ist.

Heute morgen früh raus ausgeschlafen zur Perfectura. Jetzt kommt’s. Für die 400 Meter von der Marina Puerto Madero zum Yachtclub Argentinia muss ich erst ausklarieren und bei einer anderen Prefectura wieder einklarieren. „Und da fragt sich jemand, was ich den ganzen Tag eigentlich so tue.“ Die andere Prefectura ist zwei Meilen weg irgendwo im Hafen. Das ist Argentinien, das war es schon in Mar del Plata und das wird es bis Puerto Williams bleiben und dann kommen die Chilenen und dann wird es bestimmt nicht besser, sondern eher schlimmer.

Ich verlege in den YCA, wie er kurz genannt wird und werde hinten, in die letzte Ecke der Marina verbannt, neben ein deutsches Boot, dessen Namen nicht am Rumpf steht. O.K. Soviel zu der Hochnäsigkeit des YCA Clubs. Will ich das noch ändern? Klar. Montag mache ich einen Termin mit dem Commondoro.

Aber schlecht drauf bringen tut mich das nicht. Die Internetverbindung ist auch grade down und das ist der richtige Moment mich endlich mal um die LADY zu kümmern und das werde ich in den nächsten Tagen auch vorwiegender machen. Alles im Office läuft in den richtigen Bahnen und ich brauche zumindest keine Klimmzüge zu machen im Moment. Wochenende!

Das Wasser kommt aus zwei gebrochenen, 25 Jahren alten Schlauchschellen. Edelstahl. Der wird brüchig wenn er alt wird. Doch nach Reparatur der Schellen ist es immer noch nass beim Pumpen. Klopapier zeigt den Weg des Süßwassers. Die Whale Fußpumpe ist es mal wieder. „Die ist doch neu, seit Angra.“ Extrem unzugänglich eingebaut und dazu noch mit Inch - Schrauben, für die ich kein vernünftiges Werkzeug habe. Gab keine anderen in Brasilien. Ausbauen geht ja noch. O.K. Ein Blick auf die Uhr. Aus Erfahrung weiß ich, das wird drei Stunden dauern. Einmal zerlege ich die neue Whale, baue sie wieder zusammen, finde kein Leck, und sie sprudelt wieder fröhlich vor sich hin. Ich hasse diese Fußpumpen und die Lösung gegen den jetzt folgenden Frust ist einfach. Griff in den Schrank und Neue! rausholen. „Tja, das nennt man Erfahrung.“ Von den Dingern habe ich immer eine oder zwei Neue! an Bord, weil ich mir schon Tage mit der Reparatur beschäftigt habe und das frustet mehr als die Dinger wert sind. Diese ist allerdings so neu, dass ich sie zurück schicke an den Händler.

Nach dreieinhalb Stunden und viel auf Boden rumkrabbeln, ist das Problem behoben, dass Wasser ist raus, es kommt auch kein neues mehr rein. Ich schmeiß mich in die letzte gewaschene Jeans. Ist nämlich Saturday Night und das ist ja bekanntlich nur einmal in der Woche und wann ist man schon mal in Buenos Aires? Prost

Ach so, die Lösung des Problems, für die, die es interessiert. Hab ich auch länger für gebraucht. Die Pumpen sind nicht für den Druck konstruiert, den sie selber erzeugen können. Wenn man also den Hahn nicht aufmacht und trotzdem pumpt, sind die Pumpen innerhalb kürzester Zeit fratze. Einmal den Fußhebel gedrückt ist Druck in der Leitung, von selbst geht der nicht weg, erst wenn man das Ventil am Hahn aufmacht. Womit sich erklärt warum Einweisungen für Crew und Gäste an Bord schon mal zwei Tage dauern kann, weil so nen Boot ist voll mit Eigenarten. Jetzt die Stufe für die Fortgeschrittenen. Das Boot liegt zwei Monate vor Anker, dann erst mal an den Wasserhähnen die Siebe ausbauen und reinigen, denn die sind inzwischen so dicht mit Algen und Feinpartikeln, dass auch der Druck die Whale Pumpen anfängt lecken zu lassen. Oder einfacher. Man kaufe ein Schiff, dass nicht rostet, da macht das dann nichts, wenn mal nen bisschen Wasser in die Bilge läuft. Obwohl, die Pumpen. Ach ja, die gibt es ja auch elektrisch. Hilfe, ich höre auf.



  • 23:00:00
  • 09.04.2011
  • 34°35.7137'S, 058°21.6455'W
  • 0°/0kn, Berth
  • Yacht Club Argentinia, Buenos Aires, Argentinien
  • Rio de Janiero, Brazil
  • 19°/1019hpa/42%
  • 18°
  • 19kn/SE
  • 0,0m

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