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Festgebunden

Wieder voll im Leben

Die LADY liegt am Dock, zwischen hunderten von anderen Booten mitten im Capital von Argentinien. Millionen von Menschen wohnen, leben und arbeiten hier. „Was soll ich eigentlich hier?“, frage ich mich selbst. Nun ja, ich bin hier um hier zu sein. Wenn ich eine Stadt mag, dann Buenos Aires. Außerdem, nicht zu vergessen, suche ich unterbewusst immer nach einem alternativen Lebensort. Da weiß ich ja schon mal das es nicht eine der 360 kleinen Inseln in Kunajala, bei Panama, mit einer Palme und einer Hütte, ist.

“Guten Tag, ich brauche einen Termin mit einem Arzt!“ Im Swiss Medicenter, klar, eine Privatklinik, zieht mich eine nette Dame am Arm weg, aus der Warteschlange. „Ich bring Dich direkt zum Doktor, dann bezahlst Du den direkt. Das ist wesentlich billiger.“ Das ist ja nett, denke ich mir. „Danke, Madam!“ Die HNO Ärztin schau mir einmal kurz in den Rachen, verneint meine Frage, ob ich Kehlkopfkrebs habe. „Das ist eine Rachenentzündung durch Klimaveränderung, Flugzeugklimaanlage, das kommt schon mal vor. Ich bekomme Pillen und es gibt ein Problem weniger in meinem Legen. Gut so.

Das nächste Problem ist Georg, der Hafenkapitän der Marina del Puerto Madero. Doch wir verstehen uns. Er will selber in zwei Jahren lossegeln, gibt Unterricht in Segeltheorie und ist überhaupt TOTAL nett. Das mit der „Cortesia“, allo den Freitagen in dieser Marina hat er geklärt. „Du kannst bis Samstag kostenlos hier liegen bleiben, dann kostet es Geld.“ „OK. Das ist ein Wort. Danke.“ Vier Tage, statt einen Tag ist ja schon mal ein Erfolg.

Abends juckt es unter den Hufen. Ich ziehe die guten Schuhe an und gehe ein, zwei Bier zu viel trinken. Unterhalte mich mit Gott und der Welt auf der Straße in kleinen Kneipen und genieße Buenos Aires bei Dunkelheit. Der Vorteil, alleine unterwegs zu sein, ist, dass man viel mehr Menschen kennenlernt, als wenn man zu zweit oder Gruppe aufschlägt. Üblicherweise schaut einen jeder Argentinier erst mal mit großen Augen an, wenn man ihn anspricht. „Was will der Ausländer denn von mir?“, steht auf seiner Stirn geschrieben. Nach drei Sätzen spanisch, von meiner Seite lichtet sich die Spannung im Gesicht: „Komm wir setzten uns dahin und ich erkläre Dir das!“ So, oder ähnlich geht das ab und dann ist es eben doch schnell vier Uhr morgens und der Skipper muss mal dringend in die Koje.

Ich kann es nur immer wieder und wieder schreiben. Wer Südamerika besuchen will mit dem Boot sollte unverzüglich Anfangen spanisch zu lernen. Englisch spricht hier keiner.



  • 22:30:00
  • 07.04.2011
  • 34°36.0480'S, 058°21.9394'W
  • 0°/0kn, Berth
  • Puerto Madero, Buenos Aires, Argentinien
  • Rio de Janiero, Brazil
  • 22°/1022hpa/44%
  • 18°
  • 4kn/SE
  • 0,0m

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