Segelfreunde

Es muss so etwa 1996 gewesen sein, als dieser nette Herr und ich, noch jung und unverbraucht auf der Kronprinzenstraße bei Becks und Zigaretten in der Küche gesessen haben und sich entschlossen gemeinsam mit dem Segeln zu beginnen. „Tsst!“ Ganz schön lang her. Und heute 25 Jahre später, feiern wir auf „unserer Mauer am Büdchen“ unsere letzten Atlantiküberquerungen. COOL! Oder? Also, ich finde das ziemlich cool, dass mein Freund Guido es nun auch geschafft hat. „Herzlichen Glückwunsch mein lieber Freund!“ Schade, dass wir dazu nicht einen schönen Sonnenuntergang hatten.

Jetzt mag man meinen: „Warum sind die beiden denn nicht gleich gemeinsam gesegelt, wenn sie sich denn nun schon so gerne haben.“ Das hat was damit zu tun, dass es an Bord immer nur einen Kapitän geben kann. Neuerdings wurde für solche Fälle der Stand des Co-skippers geschaffen. „Grins.“ Da habe ich ich ganz vergessen zu fragen: “Guido, wie viel Jahre biste denn jetzt unfallfrei gesegelt?“

Nächste Woche Freitag trifft sich die Südatlantikcrew für unseren Trip III. Von Buenos Aires in die Rouring Fourties, über Tristan de Cunha, nach Hause, nach Kapstadt und Knysna. Da bin ich ja mal gespannt. Werde ich ordentlich was kochen mit Stephan und nen guten Schluck südafrikanischen Wein servieren. Christian und Dimi kommen auch. Mensch ich freu mich. Kaum ne Woche hier und schon habe ich wieder Seefieber! Könnte schon wieder los. Meine Töchter sitzen mir beim Schreiben dieses Artikels auf dem Schoß und malen Piratenbilder. „Na. Déjà-vu?“ Mir geht es gut, sehr gut. Nathalie anscheinend auch, sie ist für fünf Tage mit ihrer besten Freundin auf Mallorca zum Wandern. Brigitte unser Au Pair ist in Holland. Lena, Maya und Papa allein zu Haus! Heute dürfen die Kinder lange aufbleiben und es gibt jetzt erst mal ne Runde Gummibärchen.