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Regen die zweite

Regen die zweite

...bis um 5 Uhr morgens. Dann ist Schluss mit Regen. Denken wir, schwingen uns aus dem Bett, wieder aufs Mofa und auf Richtung Besakih, dem groessten Tempel von Bali. Auf den Strassen ist schon morgens um sechs die Hoelle los, am Marktplatz brutzeln schon die Satemaenner ihre Spiesse und alte Frauen verkaufen die Opfergaben koerbchen. Aus Plamblaettern geflochtene viereckige Koerbe mit Blueten, Reiskoernen, manchmal Betelnuss und Raeucherstaebchen, die jeden Tag von den Frauen mehrmals in einer anmutigen Zeremonie in verschiedenen Tempeln geopfert werden. Meist fertigen die Damen die Gaben selbst an, doch wer wenig Zeit, kauft ein fertiges Koerbchen und legt noch Geld, eine Suessigkeit oder einen Teil des Mittagessens mit hinein. Die Opferzeremonie darf nur mit Sarong und Schaerpe abgehalten werden. Und so sieht man beispielsweise eine Mitarbeiterin von Mac Donalds, die ueber ihren Arbeitsklamotten die Tempelkleidung traegt und statt Zigarettenpause eben zum Altar vor der Tuer geht.

Doch zurueck zum grossen Tempel. Natuerlich hat es mittlerweile angefangen, leicht zu nieseln. Was aber den Reisfeldern und den idyllischen Strassen, die sich in vielen Kurven und Serpentinen den Berg hochschlaengeln an Schoenheit keinen Abbruch tut. Die Erde scheint zu dampfen, ueberall gibt es Interessantes zu sehen und zudem haben wir ja unser Regenzeug.

Eine Stunde spaeter ist der Tempel erreicht. So frueh am Morgen gibt es noch keine Souvenirstaende, nur einen einzigen Guide, der uns abzuziehen versucht und noch nicht einmal das Tickethaeuschen ist geoeffnet. So frueh sind wir hier, da wir doch den Vulkan, an dessen Fusse der Tempel steht, noch ohne Wolken sehen und den tollen Blick, den man von der obersten Terasse des Tempels hat unverhuellt geniessen wollten. Aber es regnet, uns so koennen wir von der letzten Terasse schon nicht mehr die erste sehen.
Unsere Versuche, alles positiv zu sehen, werden langsam etwas angestrengter. 10 Fotos haben wir bisher gemacht, kein einziges von Tempeln oder Landschaften. Unsere Hosen sind klatschnass, ganz zu schweigen von unseren Fuessen. Wir bestaunen die jahrhunderte alten Bauwerke, doch schon im naechsten Guss kann man nur noch 30 Meter weit gucken. Die ganze Tempelanlage hat ein unglaublich ausgefeiltes Regenrinnensystem. Das Wasser rauscht und gurgelt aus tausend Kanaelen in die Hauptrinnen wie kleine Wasserfaelle.

Es ist leider ein bisschen schwierig, die Atmosphaere und den Zauber der Tempel zu beschreiben, wenn man alles nur unter einem gigantischen Regenschirm gesehen hat. Aber wir sind ja noch eine Weile hier, und Besakih wird nicht der letzte Tempel gewesen sein. Vielleicht machen wir sogar noch Bilder?

Vier Stunden Fahrt stehen uns nach Hause bevor. Unterbrochen von Teepausen zum Aufwaermen und einem kurzen Stopp in Ubud, dem alternativeren Touristenzentrum von Bali. Ein Zentrum ist es trotzdem und anders. Wir hatten etwas verschlafeneres, kleines erwartet. Die kleinen Laeden, Hotels und Restaurants sind zwar alle mit unheimlich viel Liebe gemacht und ausnahmslos huebsch, aber zuviel, viel zuviel. Bali ist ein Ansturm auf die Sinne. Daran muss man sich erst gewoehnen. Auf den Strassen riecht es nicht nach Abgasen, sondern nach Rauecherstaebchen oder frischen Bluetenblaettern, jedes Haus hat seinen Tempel und jeder Tempel ist verziert mit hundert Dekorationen, die Geschaefte quellen ueber mit allen Sounvenirs die man von saemtlichen Ferienorten der Welt kennt. Man koennte an jeder Strassenecke anhalten und wieder etwas sehen, besichtigen, anschauen. Staendig faehrt man an etwas schoenem vorbei und weiss gar nicht, was man zuerst tun soll. Und dann regnet es noch.

Puh, wir goennen uns in Ubud, im Cafe Lotus Kaffee und Kuchen. Ein wunderschoener Laden direkt vor einer Tempelfront mit Lostusbluetenteich. Es ist ruhig hier, die Kellnerinnen tragen blassblaue Sarongs mit Lotusblueten und wir lassen die Seele baumeln. Entschliessen uns, die letzten zwei Stunden Fahrt auf uns zu nehmen und nach Hause zu fahren. Wir sind erledigt. Ein bisschen enttaeuscht, weil wir nur ein Bruchteil dessen gesehen haben, was wir uns vorgenommen haben. Lange hat die gute Laune gehalten, doch irgendwann ist einfach Schluss.

Ab nach Hause, Klamotten aus, trockene Sachen an und eine Riesenportion Spaghetti mit Tomatensosse. Morgen kommt Besuch aus Deutschland, Astrid, die bringt bestimmt Sonne mit und dann geht es auf die naechste Tempeltour! ;-)



  • 16:51
  • 03.12.2004
  • 08°44.42S, 115°12.80E
  • Serengan/Bali/Indonesia
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