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Tschuess Malpelo

Tschuess Malpelo

19:27 Der Tag fing wunderschoen an, Sonnenschein, Valentinstag, ein Etmal von 148 Seemeilen und - Malpelo in Sicht.

Nochmal zur Aufklaerung, Malpelo ist eine kolumbianische Militaerstation, ein Steinhaufen im Pazifik, und vor allem interessant und beruehmt fuer seine Tauchgruende. Hammerhaischulen, Mantas und anderer Grossfisch sind hier die Attraktion. Als wir noch 12 Seemeilen entfernt sind, setze ich meine netteste Stimme auf, und nehme Kontakt zur Militaerstation auf. Und - es wird nicht geschossen! ;-) Camillo, der Diensthabende ist sehr nett, plaudert ein Weilchen und erteilt uns ohne zu zoegern die Genehmigung, zwei Tage zu bleiben und zu tauchen. Sogar die Boje duerfen wir benutzen. Na, dann kann ja nichts mehr schief gehen.

Immer naeher kommt der Steinwurf, kein Baum, kein Strauch, kein Leben ueber Wasser ausser hunderten von Seevoegeln. An einen Hang geklebt, haengt das Haeuschen des Militaers. 100 Meter weiter unten, ragt ein Steg ins Meer, die Vorstellung, dort anlanden zu muessen, jagt mir einen Schauer ueber den Ruecken.
Direkt vor dem Steg soll die Boje liegen, doch in dem Schwell ist sie nicht auszumachen, also doch ankern, in Lee.

Leider betraegt die Wassertiefe hier mindestens 45 Meter, kein Pappenstiel, fast eine Stunde bereiten wir auf See unser Ankergeschirr vor, 25 kg Buegelanker, 20 m Kettenvorlauf und knapp 100 Meter Trosse. Doch alle Muehen sind umsonst. Der Anker haelt nicht, muehelos treibt uns der bis zu 3 Knoten starke Strom Richtung Felsen. Wir ueberlegen, und schnell wird uns klar, selbst wenn wir den Anker zum Halten bringen, uns fehlt der Beibootfahrer. Bei soviel Stroemung zu zweit zu tauchen und niemanden zu haben, der einen mit dem Dinghi wieder aufpickt, ist zu gefaehrlich. Schade, sehr schade...

Noch ein kurzes Zoegern und los geht es Richtung Galapagos, Segel setzen. Denkste. Kommt immer alles auf einmal. Das reparierte Achterliek loesst sich schon seit ein paar Tagen auf. Die gedoppelte Schicht haengt in langen Fetzen herunter und hat sich beim Einrollen um die Genua gewickelt. Nathalie wird mit dem Messer hochgewinscht und befreit das Segel.

Was fuer ein ereignisreicher Tag. Uns reicht es. So sehr gefreut hatten wir uns auf Malpelo. Aber nun ja, 60 Meter Ankerkette sind wohl wirklich fuer solche Plaetze nicht ausreichend.

Morgen wird alles besser...

Klar segeln wir ohne Positionslicht, da wir ja unter dem staendigen Strommangel leiden. Das heisst dann allerding schoen Ausguck gehen und wenn ein anderes Boot in Sicht kommt: Positionslicht einschalten. Aber es gibt keine Schiffe und so mehr ich mich anstrenge welche zu sehen ums so mehr sehe ich weisse Punkte am Horizont. Vollkommen uebermuedet schliesse ich im letzten Moment noch auf Halluzinationen. Zeit Natale aus der Seekoje rauszuschmeissen, aber es bleiben ihr noch satte 10 Minuten. Soll sie haben.

Nach dem tiefen psychischen Loch, was ich eigentlich hier, mitten in der Nacht bei 30 Knoten Wind und 4 Metern brechenden Wellen soll, der Frage wer mich auf diese Schnappsidee gebracht hat, dem Wissen, dass im Umkreis von 400 Kilometern nur den Steinhaufen Malpelo gibt und vielen aehnlichen Gedanken mehr, hab ich dann doch den Kurs korrigiert, den Wind 2 Stufen runtergeschaltet ;-) und wieder zu mir gefunden. Vielleicht ist es aber auch nur das Wissen in 6 Minuten in die Koje zu koennen. Bis dann um fuenf dasselbe Natale denken wird.

Frank & Ruedi: Uebrigends ist das Hemd mit dem Fisch drauf eine Natale Eigenproduktion, das andere Ebenso. Wir sparen halt wo es nur geht. Ihr koennt die Rechte und digitale Vorlagen fuer Herstellung und Vertrieb gerne haben. Aber ich will dann nen ganzen Packen umsonst nach Pitcarin geschickt bekommen ;-)



  • 01:49
  • 14.02.2003
  • 04°50.48'N, 080°41.97'W
  • Golf von Panama
  • Malpelo/Kolumbien
  • 24°C
  • NNW 3
  • 3,5

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